Handan Çetinkaya-Roos wurde 1972 in Deutschland geboren. Als Tochter einer Gastarbeiterfamilie wuchs sie zwischen unterschiedlichen Kulturen und Sprachen auf. Bildung und Sprache hatten für Familie Çetinkaya einen hohen Stellenwert: neben der deutschen Sprache wurde zu Hause die Herkunftssprache Türkisch gesprochen und gefördert.
In ihrer Kindheit lebte Handan Çetinkaya-Roos vier Jahre in Ankara und besuchte die Deutsche Botschaftsschule. Ihr Abitur machte sie am Ricarda-Huch-Gymnasium in Gelsenkirchen. Ihr weiterer Bildungsweg führte sie nach Münster. Dort studierte sie Politikwissenschaften, Kommunikationswissenschaften und Erziehungswissenschaften.
Soziale Verantwortung und ehrenamtliches Engagement sind für Handan Çetinkaya-Roos von großer Bedeutung: während ihres Studiums führte sie eine Spendenkampagne durch, um einem fünfjährigen Jungen eine Knochenmarktransplantation zu ermöglichen. Dabei setzte sie sich ehrenamtlich zwischen deutschen und türkischen Stiftungen ein und organisierte eine bundesweite Spendenkampagne. In kürzester Zeit konnte sie die notwendigen 350.000 DM zur Finanzierung der Knochenmarktransplantation zur Verfügung stellen. Für ihr aussergewöhnliches Engagement erhielt sie den Ehrenpreis der Akademie der türkischen Gemeinde e.V. (1997) und die Ehrenmedaille für soziales Engagement der Stefan-Morsch-Stiftung (2001). Auch aktuell setzt sie sich ehrenamtlich sehr stark für Menschen ein, die gesellschaftlich benachteiligt sind.
Sie arbeitet in verschiedenen deutschen und türkischen Unternehmen, Redaktionen, Projekten und Institutionen: immer mit dem Anspruch, deutsch-türkisches Zusammenleben und das Miteinander zu fördern und zu stärken.
Auch das erste deutsch-türkische Internetportal in Deutschland baute sie mit auf. Eigene Erfahrungen mit Migration, mehrsprachiger Erziehung, Aufwachsen in verschiedenen Kulturen und den Herausforderungen, denen sich Migrantenfamilien und deren Kinder auch noch in der dritten und vierten Generation in Deutschland stellen müssen, sind ihr sehr bekannt.
Ihre Kompetenzen - zwischen zwei Ländern, Kulturen und Sprachen beheimatet zu sein - kann sie beruflich sehr gut einsetzen.
Dabei ist der Blick aus unterschiedlichen Perspektiven sehr wichtig: mal setzt sie ihre "deutsche" Brille auf und mal ihre "türkische" und schaut in die andere Richtung.
Als Kultur- und Sprachmittlerin, Bildungscoach, Übersetzerin, Redakteurin und Vielfaltsbotschafterin betreut sie interkulturelle Projekte, Firmen, Stiftungen und Vereine. Sie setzt sich für zahlreiche SchülerInnen und Studierende ein, begleitet sie auf ihrem Bildungsweg, sowohl sprachlich als auch wegweisend.
Seit der Corona Pandemie setzt sie sich verstärkt für Schüler*Innen ein, die besondere Unterstützung benötigen.
Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter.